NEU: Bildmaschine Gotthard - das Reduit
- sassosangottardo
- 4. März 2018
- 2 Min. Lesezeit
Ab 30. Juni 2018 erweitern wir unsere Erlebniswelt Gotthard
DAS WERK
Was ist man bereit, von sich zu geben, um seine Ziele zu erreichen? Dieser Frage geht die singende Bildmaschine nach und lässt die Betrachter Bilder nicht nur bestaunen, sondern auch hören! Eine faszinierende Inszenierung rund um die Geschichten und Mythen des Gotthards thematisiert neben der berühmtesten Sage der Schweiz auch die Beziehung des Menschen zum Teufel und sich selbst.
«REDUIT – die singende Bildmaschine» ist mit ihren 4.5 Metern Höhe und 7 Metern Breite und einem Gesamtgewicht von ca. 1.5 Tonnen gewaltig. Sieben Bildflügel – angetrieben von 12 Motoren - verschiedener Grösse und einer lebensgrossen Statue erzählen die Geschichte, welche vom Zürcher Künstler Tullio Zanovello kreiert, gemalt und komponiert wurde und vom Chor der Zürcher Tonhalle gesungen wird.
Lassen Sie sich von der weltweit einzigartigen, rund 20-minütigen, Komposition überraschen, denn so etwas haben Sie bestimmt noch nie gesehen/gehört...
ÜBER DEN KÜNSTLER
Der Künstler und Komponist Tullio Zanovello liess bei der Erschaffung des Kunstwerkes seine subjektiven Eindrücke - geprägt durch die eigene Biografie und das eigene erleben des Gotthardmassivs - einfliessen. Als Sohn eines Gastarbeiters musste sich dessen Familie demselben Konflikt stellen, wie einst die Urner in der Sage von der Teufelsbrücke: Was bin ich bereit für die Erreichung meiner Ziele zu bezahlen? oder was mute ich damit meinen Familienmitgliedern zu?
Der Gotthard ist ein wiederkehrendes Thema für den Komponisten und Künstler, weil dieses Gebiet für ihn als Kind eine geheimnisvolle Grenze zwischen zwei Welten war. Zwischen der Welt des Lebens (Schweiz) mit seinen saftig grünen Wiesen und Wäldern und dem Land der Wurzeln (Italien) mit seinen sonnenverbrannten Feldern, salzigem Wasser und dornigen Agaven.
Schon mit seiner ersten Bildmaschine IMAGO hat er sich mit dem Gotthard auseinandergesetzt, und war dafür auch auf der Baustelle der Alpentransversale, um viele Skizzen zu malen und thematisches Material zu sammeln.
Tullio Zanovellos Bildmaschinen sind weltweit einzigartige Kunstwerke. Es sind in die Moderne überführte, weiterentwickelte Höhlenmalereien und Altarbilder, die sich mit Elektromotoren zu einem Lichtspiel und Musik, die er extra dafür komponierte, bewegen. Selbst der ehemalige Direktor des Beyeler-Museums, Christoph Vitali, der die Arbeit des Künstlers seit Jahren verfolgt, stellte die Maschinen mit den Worten vor: «So etwas habe ich noch nie gesehen – und das will schon was heissen!»
BILDMASCHINEN | FRÜHER UND HEUTE
Das Triptychon – oder genauer: ein Flügeltriptychon – ist eine Bildform, die im Mittelalter und in der Renaissance oft verwendet wurde: Ein mehrteiliges Gemälde, das innen und aussen bemalt war und sich über Scharniere öffnen liess.
Solche Werke hatten die Funktion, die christliche Heilsbotschaft zu vermitteln. Sie wurden an Feiertagen mit Musik und Gesang feierlich geöffnet. Der Künstler will aber keine Glaubenssätze mit seinen Bildmaschinen verbreiten, im Gegenteil vielmehr die Unsicherheiten und Brüchigkeiten des menschlichen Lebens thematisieren.
Tullio Zanovello greift diese Kunstform wieder auf, um diese nicht nur inhaltlich, sondern auch formal zu erneuern und des modernen Lebens auszusetzen. Er inszeniert in seinen Bildmaschinen den Widerstreit zwischen Tradition und Moderne, zwischen Anspruch und Wirklichkeit, zwischen archaischem Wunsch und moderner Desillusionierung. Die Bildmaschine greift dabei die Automatisierung der modernen Welt wieder auf, wobei die Musik nicht verherrlichen, sondern der Vielstimmigkeit Ausdruck geben soll.

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